Schon für den vorgeschichtlichen Menschen bildete der oberste Neckar zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb im Bereich von Rottweil einen natürlichen Zugang zum Mittleren Neckarraum. Fundstücke aus der Jungsteinzeit bezeugen Siedlungstätigkeit auf Rottweiler Stadtmarkung bereits vor rund 6000 Jahren. Auch aus der Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr. bis 800 v. Chr.) und der Eisenzeit (ca. 800 v. Chr. bis 15. v. Chr.) finden sich hier Spuren vorgeschichtlicher Kultur.
Rottweil ist die älteste Stadt Baden-Württembergs. Dieses Prädikat bezieht sich auf das „römische Rottweil“, die Siedlung ARAE FLAVIAE (Flavische Altäre), die - wohl unter Kaiser Domitian (81 -96 n. Chr.) - als einziger Ort im Land römisches Stadtrecht erhielt.
Davor war Rottweil militärisches Zentrum der Römer bei der Erschließung des Landes zwischen Rhein und Donau. Mehrere Kastelle schützten ab 74 n. Chr. die neuangelegten, sich hier kreuzenden Straßen, die von Straßburg (Argentoratum) an die Donau und von Windisch (Vindonissa) bei Brugg im Aargau (CH) über die Donau nach Norden führten. Aus dem Militärstützpunk entwickelte sich die zivile römische Stadt, die ihre Blüte im 2. Jahrhundert n. Chr. erlebte. Der Rang ARAE FLAVIAES als MUNICIPIUM, als Stadt im römischen Rechtssinn, ist übrigens auf einem Holztäfelchen schriftlich verbürgt.
Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. verließen die Einwohner von ARAE FLAVIAE unter dem Druck der Germanen die Stadt. Die Römer zogen ab, ihre Straßen aber blieben erhalten. Auf diesen hielten die Alemannen Einzug auf heutiger Rottweiler Gemarkung. Erste nachrömische Funde stammen aus dem späten 3. und frühen 4. Jahrhundert. Seit dem 6. Jahrhundert belegen alemannische Bestattungsplätze auch die Siedlungstätigkeit der Neuankömmlinge.
Die Christianisierung des oberen Neckar-Raums erfolgte im 7. Jahrhundert vom Kloster St. Gallen aus. Die Rottweiler Urkirche St. Pelagius steht auf den Ruinen eines römischen Bades im Stadtteil „Altstadt“ rechts des Neckars.
Auf der Hochfläche links des Neckars etablierte sich um die Mitte des 8. Jahrhunderts ein fränkischer Königshof. Mit Bezug auf diesen taucht in einer Lebensbeschreibung des hl. Gallus im Jahr 771 erstmals der Stadtname Rottweil als „Rotuvilla“ auf. Karl der Dicke (887) und Ludwig das Kind (906) stellen als Herrscher des ostfränkischen Reichs hier Urkunden aus.
Mit dem Herzogtum Schwaben ging auch der Rottweiler Königshof in den Besitz der Staufer über, die als Herzöge, Könige und Kaiser mehrfach hier weilten. Die Staufer gelten auch als die Gründer der neuen Stadt Rottweil, die um 1200 von der „Mittelstadt“ um den Königshof an ihren heutigen Platz über der Neckarschleife verlegt wurde.
Auch das neue Rottweil war auf Königsland erbaut. Nach und nach kam die Bürgergemeinde durch den Erwerb königlicher Privilegien in den Genuss eigener Gerichtsbarkeit und Selbstverwaltung. Ein Freiheitsbrief König Sigismunds bestätigt der Stadt 1434 diese Privilegien in ihrer Gesamtheit. Rottweil hatte sich damit zur Reichsstadt entwickeln, die nur dem Herrscher gegenüber verantwortlich war. Als souveräne Reichsstadt konnte Rottweil ab dem 15. Jahrhundert ein eigenes Gebiet mit 25 Dörfern ausbilden, eines der größten reichsstädtischen Territorien im deutschen Südwesten.
Ihre reichsunmittelbare Stellung ermöglichte der Stadt auch, eine eigene Bündnispolitik gestalten. 1463 schloss sie einen ersten Bund mit den damals acht Orten der Schweizer Eidgenossenschaft. Dieses Bündnis war zeitlich befristet, bis 1519 der Ewige Bund besiegelt wurde, der Rottweil auf unbegrenzte Zeit zu einem zugewandten Ort der Eidgenossenschaft machte. Das Bündnis ist übrigens bis heute von keiner Seite aufgekündigt.
Eine besondere Einrichtung stellte das Kaiserliche Hofgericht zu Rottweil dar, mit einem Zuständigkeitsbereich, der sich seiner Blütezeit von Köln bis zum Alpenkamm und von den Vogesen bis zum Lech erstreckte. Das Rottweiler Hofgericht galt Kaiser Maximilian I. im ausgehenden Mittelalter als das wichtigste Gericht in deutschen Landen. In der Zeit der Reformation drohten die Habsburger Rottweil mit dem Entzug des Hofgerichts, um diese beim katholischen Glauben zu behalten.
Bekannt war die Reichsstadt nicht nur als „Residenz des Rechts“, sondern auch als Bildungsstandort. Schon für 1297 ist ein erster (Latein-) Schulmeister erwähnt. Berühmte Humanisten, wie der Dichter Glarean oder Valerius Anselm, der Verfasser der Berner Chronik, gingen um 1500 aus der Rottweiler Lateinschule hervor. Oder auch Berchtold Haller, der Reformator von Bern, hatte hier seine höhere Schulbildung erhalten.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Rottweil dreimal belagert und zweimal eingenommen. Im November 1643 nach längerer Belagerung durch die Armee des französischen Marschall Guébriant, der dabei aber schwer verwundet wurde und im Rottweiler Dominikanerkloster starb. Während des Krieges wurde die Bevölkerung des Rottweiler Gebiets um fast zwei Drittel dezimiert.
1802/03 fiel Rottweil im Zuge der napoleonischen „Flurbereinigung“ an das Herzogtum Württemberg. Die alte Reichstadt war damit zur württembergischen Landstadt herabgesunken. Mit der Einverleibung in den württembergischen Staat wurden auch die Klöster der Stadt samt der Reichsabtei Rottenmünster vor deren Toren säkularisiert und geschlossen.
Während der Reichsstadtzeit waren die Herstellung von Tuch und vor allem die Metallverarbeitung die wichtigsten Gewerbezweige. Im ausgehenden Mittelalter arbeiteten in der Au-Vorstadt am Neckar an die 100 Sichelschmiede, die jährlich an die 55.000 Sicheln produzierten und verhandelten. Ein bedeutender Wirtschaftszweig war auch der Viehhandel, der bis ins 19. Jahrhundert in der Hand der Rottweiler Metzger lag. Hier liegt auch der Ursprung der Rottweiler Hunderasse, die sich aus den Treib- und Hütehunden der Metzger entwickelte.
Rottweil war auch traditioneller Standort der Pulverproduktion. Aus einer Pulvermühle im Neckartal entstand im 19. Jahrhundert die Rottweiler Pulverfabrik. Diese gelangte unter dem Fabrikanten Max Duttenhofer, der 1863 in die Firma eingetreten war, zu Weltgeltung. Die ehemalige Fabrik im Neckartal ist mit ihrer Vielzahl an denkmalgeschützten Industriebauten heute ein reizvoller und florierender Gewerbepark.
Rottweil ist die älteste Stadt Baden-Württembergs. Dieses Prädikat bezieht sich auf das „römische Rottweil“, die Siedlung ARAE FLAVIAE (Flavische Altäre), die - wohl unter Kaiser Domitian (81 -96 n. Chr.) - als einziger Ort im Land römisches Stadtrecht erhielt.
Davor war Rottweil militärisches Zentrum der Römer bei der Erschließung des Landes zwischen Rhein und Donau. Mehrere Kastelle schützten ab 74 n. Chr. die neuangelegten, sich hier kreuzenden Straßen, die von Straßburg (Argentoratum) an die Donau und von Windisch (Vindonissa) bei Brugg im Aargau (CH) über die Donau nach Norden führten. Aus dem Militärstützpunk entwickelte sich die zivile römische Stadt, die ihre Blüte im 2. Jahrhundert n. Chr. erlebte. Der Rang ARAE FLAVIAES als MUNICIPIUM, als Stadt im römischen Rechtssinn, ist übrigens auf einem Holztäfelchen schriftlich verbürgt.
Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. verließen die Einwohner von ARAE FLAVIAE unter dem Druck der Germanen die Stadt. Die Römer zogen ab, ihre Straßen aber blieben erhalten. Auf diesen hielten die Alemannen Einzug auf heutiger Rottweiler Gemarkung. Erste nachrömische Funde stammen aus dem späten 3. und frühen 4. Jahrhundert. Seit dem 6. Jahrhundert belegen alemannische Bestattungsplätze auch die Siedlungstätigkeit der Neuankömmlinge.
Die Christianisierung des oberen Neckar-Raums erfolgte im 7. Jahrhundert vom Kloster St. Gallen aus. Die Rottweiler Urkirche St. Pelagius steht auf den Ruinen eines römischen Bades im Stadtteil „Altstadt“ rechts des Neckars.
Auf der Hochfläche links des Neckars etablierte sich um die Mitte des 8. Jahrhunderts ein fränkischer Königshof. Mit Bezug auf diesen taucht in einer Lebensbeschreibung des hl. Gallus im Jahr 771 erstmals der Stadtname Rottweil als „Rotuvilla“ auf. Karl der Dicke (887) und Ludwig das Kind (906) stellen als Herrscher des ostfränkischen Reichs hier Urkunden aus.
Mit dem Herzogtum Schwaben ging auch der Rottweiler Königshof in den Besitz der Staufer über, die als Herzöge, Könige und Kaiser mehrfach hier weilten. Die Staufer gelten auch als die Gründer der neuen Stadt Rottweil, die um 1200 von der „Mittelstadt“ um den Königshof an ihren heutigen Platz über der Neckarschleife verlegt wurde.
Auch das neue Rottweil war auf Königsland erbaut. Nach und nach kam die Bürgergemeinde durch den Erwerb königlicher Privilegien in den Genuss eigener Gerichtsbarkeit und Selbstverwaltung. Ein Freiheitsbrief König Sigismunds bestätigt der Stadt 1434 diese Privilegien in ihrer Gesamtheit. Rottweil hatte sich damit zur Reichsstadt entwickeln, die nur dem Herrscher gegenüber verantwortlich war. Als souveräne Reichsstadt konnte Rottweil ab dem 15. Jahrhundert ein eigenes Gebiet mit 25 Dörfern ausbilden, eines der größten reichsstädtischen Territorien im deutschen Südwesten.
Ihre reichsunmittelbare Stellung ermöglichte der Stadt auch, eine eigene Bündnispolitik gestalten. 1463 schloss sie einen ersten Bund mit den damals acht Orten der Schweizer Eidgenossenschaft. Dieses Bündnis war zeitlich befristet, bis 1519 der Ewige Bund besiegelt wurde, der Rottweil auf unbegrenzte Zeit zu einem zugewandten Ort der Eidgenossenschaft machte. Das Bündnis ist übrigens bis heute von keiner Seite aufgekündigt.
Eine besondere Einrichtung stellte das Kaiserliche Hofgericht zu Rottweil dar, mit einem Zuständigkeitsbereich, der sich seiner Blütezeit von Köln bis zum Alpenkamm und von den Vogesen bis zum Lech erstreckte. Das Rottweiler Hofgericht galt Kaiser Maximilian I. im ausgehenden Mittelalter als das wichtigste Gericht in deutschen Landen. In der Zeit der Reformation drohten die Habsburger Rottweil mit dem Entzug des Hofgerichts, um diese beim katholischen Glauben zu behalten.
Bekannt war die Reichsstadt nicht nur als „Residenz des Rechts“, sondern auch als Bildungsstandort. Schon für 1297 ist ein erster (Latein-) Schulmeister erwähnt. Berühmte Humanisten, wie der Dichter Glarean oder Valerius Anselm, der Verfasser der Berner Chronik, gingen um 1500 aus der Rottweiler Lateinschule hervor. Oder auch Berchtold Haller, der Reformator von Bern, hatte hier seine höhere Schulbildung erhalten.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Rottweil dreimal belagert und zweimal eingenommen. Im November 1643 nach längerer Belagerung durch die Armee des französischen Marschall Guébriant, der dabei aber schwer verwundet wurde und im Rottweiler Dominikanerkloster starb. Während des Krieges wurde die Bevölkerung des Rottweiler Gebiets um fast zwei Drittel dezimiert.
1802/03 fiel Rottweil im Zuge der napoleonischen „Flurbereinigung“ an das Herzogtum Württemberg. Die alte Reichstadt war damit zur württembergischen Landstadt herabgesunken. Mit der Einverleibung in den württembergischen Staat wurden auch die Klöster der Stadt samt der Reichsabtei Rottenmünster vor deren Toren säkularisiert und geschlossen.
Während der Reichsstadtzeit waren die Herstellung von Tuch und vor allem die Metallverarbeitung die wichtigsten Gewerbezweige. Im ausgehenden Mittelalter arbeiteten in der Au-Vorstadt am Neckar an die 100 Sichelschmiede, die jährlich an die 55.000 Sicheln produzierten und verhandelten. Ein bedeutender Wirtschaftszweig war auch der Viehhandel, der bis ins 19. Jahrhundert in der Hand der Rottweiler Metzger lag. Hier liegt auch der Ursprung der Rottweiler Hunderasse, die sich aus den Treib- und Hütehunden der Metzger entwickelte.
Rottweil war auch traditioneller Standort der Pulverproduktion. Aus einer Pulvermühle im Neckartal entstand im 19. Jahrhundert die Rottweiler Pulverfabrik. Diese gelangte unter dem Fabrikanten Max Duttenhofer, der 1863 in die Firma eingetreten war, zu Weltgeltung. Die ehemalige Fabrik im Neckartal ist mit ihrer Vielzahl an denkmalgeschützten Industriebauten heute ein reizvoller und florierender Gewerbepark.
Die Stadt Rottweil ist Mitglied im Forum Stadt - Netzwerk historischer Städte e.V. Zur Website Forum Stadt |